In der Schweiz unterscheidet das Gesetz klar zwischen zwei Kategorien von Elektrofahrrädern (E-Bikes) anhand ihrer maximal unterstützten Geschwindigkeit. Langsame E-Bikes bieten elektrische Unterstützung bis zu 25 km/h (Europäische Richtlinie 2002/24/EG) – sie gelten als leichte Mopeds –, während schnelle Pedelecs (oder schnelle Fahrräder) 45 km/h erreichen können und als schwere Mopeds eingestuft werden.
Die Wahl hängt vom Verwendungszweck ab: Stadtverkehr und kurze Strecken für 25 E-Bikes, lange Strecken und offene Straßen für 45 E-Bikes.
Langsame E-Bikes (25 km/h): Eigenschaften und Grenzen

Am weitesten verbreitet sind E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. In der Schweiz gelten sie als leichte Mopeds. Ihr Elektromotor darf dauerhaft nicht mehr als 500 W leisten, und die Unterstützung schaltet sich oberhalb von 25 km/h ab. Ab 16 Jahren sind sie führerschein- und zulassungsfrei zu fahren. In der Praxis bedeutet das:
Einsatzbereich: Ideal für städtische und vorstädtische Gebiete, für den täglichen Arbeitsweg und Freizeitaktivitäten. Dank ihrer moderaten Leistung und ihres geringen Gewichts sind sie leicht zu manövrieren und auf Radwegen zu nutzen.
Formalitäten: Für 25-ccm-E-Bikes (für Fahrer ab 16 Jahren) ist kein Führerschein oder gelbes Kennzeichen erforderlich, und eine private Haftpflichtversicherung ist im Falle eines Unfalls oft ausreichend. Lediglich die übliche Fahrradsicherheitsausrüstung (Lichter, Bremsen, Klingel, Rückstrahler) ist vorgeschrieben.
Vorteile: niedrigere Anschaffungs- und Wartungskosten, generell gute Reichweite (z. B. 400 Wh für ~60 km), Möglichkeit, sich frei auf Radwegen und Fußgängerzonen zu bewegen („Fahrräder erlaubt“).
Nachteile: Geschwindigkeit auf 25 km/h begrenzt (schwierig, auf längeren Strecken Zeit zu sparen), geringere Leistung.
Speed-Pedelecs (45 km/h): Definition und Unterschiede

Speed-Pedelecs, auch schnelle E-Bikes genannt, bieten Unterstützung bis zu 45 km/h . In der Schweiz werden sie Speedmopeds genannt. Ihr Motor erreicht eine Spitzenleistung von 1000 W und sie sind für schnellere Fahrten über längere Strecken ausgelegt. Sie eignen sich ideal als Autoersatz für Fahrten außerhalb der Stadt oder im Umland: Dank der hohen Geschwindigkeit lassen sich beispielsweise 20 km in etwa 26 Minuten bei 45 km/h zurücklegen, im Vergleich zu etwa 48 Minuten bei 25 km/h.
Diese Modelle unterliegen jedoch strengeren Vorschriften. Sie sind mit leistungsstarken Motoren und Akkus mit hoher Kapazität (oft 600–800 Wh oder mehr) ausgestattet, um eine große Reichweite zu gewährleisten. Sie sind schwerer (in der Regel über 25 kg) und in der Anschaffung und im Betrieb teurer. Die Tretunterstützung schaltet sich bei 45 km/h immer ab, und ohne Treten können sie normalerweise nicht mit dem Motor allein über 30 km/h fahren.
Rechtliche Unterschiede: Genehmigungen, Ausrüstung, Zulassung
Die Schweizer Gesetzgebung regelt diese beiden Kategorien streng. Für E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h gelten für Erwachsene (ab 16 Jahren) keine besonderen Genehmigungs- oder Registrierungspflichten.
Hochgeschwindigkeits-E-Bikes (45 km/h) gelten jedoch als echte Mopeds. Sie müssen zugelassen (gelbes Kennzeichen) und versichert sein, und ihr Fahrer muss einen Führerschein (mindestens Klasse M) besitzen.
Das Tragen eines zugelassenen Helms ist für schnelle Pedelecs Pflicht (während es für langsamere E-Bikes nur empfohlen wird). Zusammenfassend:
Führerschein: Für Geschwindigkeiten bis 25 km/h ist ab 16 Jahren kein Führerschein erforderlich. Für Geschwindigkeiten bis 45 km/h müssen alle Fahrer (jung oder erwachsen) mindestens einen AM-Führerschein besitzen.
Zulassung und Versicherung: obligatorisch für 45 km/h (wie bei einem Moped), nicht erforderlich für 25 km/h.
Ausstattung: Speed-Pedelecs müssen ab 2024 mit einem festen weißen Vorderlicht, einem roten Rücklicht, einem Rückstrahler, einem Rückspiegel und einem Tachometer ausgestattet sein. Langsame E-Bikes unterliegen denselben Beleuchtungs- und Bremsenvorschriften, benötigen jedoch keinen Rückspiegel und kein Kennzeichen.
Diese detaillierten Regeln sind auf der offiziellen Website der Schweizer Regierung verfügbar (siehe [ch.ch] für eine Zusammenfassung der Verkehrsregeln) und werden auch von Organisationen wie dem TCS (Touring Club Switzerland) weitergegeben.
Vor- und Nachteile

Jede Kategorie hat ihre Vorteile. E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h sind erschwinglich und vielseitig .
- Komfort: keine administrativen Verfahren (Genehmigung, Kennzeichen) oder zusätzliche Versicherungsauflagen.
- Kosten: günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt.
- Reichweite: größere relative Reichweite dank moderater Motorisierung (z. B. 500 Wh für ~80 km).
- Anpassung an den urbanen Raum: Sie sind leicht und wendig und können sich frei auf Radwegen und in 30-km/h-Zonen bewegen.
Im Gegensatz dazu bieten Pedelecs mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h Geschwindigkeit über längere Distanzen:
- Zeitersparnis: Die hohe Geschwindigkeit reduziert die Reisezeit erheblich (20 km in ca. 26 min bei 45 km/h gegenüber 48 min bei 25 km/h).
- Vielseitiges Rennrad: ein leistungsstarker und robuster Rahmen (oft Mountainbike oder Hybridrad) für Fahrten außerhalb städtischer Gebiete oder auf abwechslungsreichem Terrain.
- Budgetäre Einschränkungen: höhere Anschaffungs- und Versicherungskosten, Notwendigkeit von Genehmigungen und spezieller Ausrüstung.
Nachteile: höheres Gewicht und größere Abmessungen (schwieriger in der Stadt oder beim Transport des Fahrrads), höherer Energieverbrauch, Verbot der Nutzung bestimmter Radwege für motorisierte Fahrzeuge.
Empfohlene Modelle (Batoo)
Auf der Batoo-Website veranschaulichen mehrere Modelle diese Einsatzmöglichkeiten. Beispielsweise ist das Faltrad NCM Paris ein leichtes und kompaktes 25 km/h schnelles E-Bike, ideal für die Stadt und kurze Strecken (robuster Rahmen, hohe Reichweite).
Im Gegensatz dazu bietet das elektrische Mountainbike NCM Moscow Plus kraftvolle Unterstützung und eine große Reichweite für längere Touren (komfortabler All-Terrain-Rahmen, 768-Wh-Akku).
Diese beiden vom Batoo-Team getesteten und validierten Modelle demonstrieren eindrucksvoll die jeweiligen Stärken der einzelnen Kategorien. Um die gesamte von Batoo ausgewählte NCM-Fahrradpalette zu entdecken, besuchen Sie die NCM- Fahrradseite.
Häufig gestellte Fragen
Dürfen Elektrofahrräder in der Schweiz legal 45 km/h fahren?
Ja, vorausgesetzt, es ist als „schnelles“ E-Bike zertifiziert. In der Schweiz muss es dann den Mopedvorschriften entsprechen (Führerscheinklasse M erforderlich, Zulassung, Versicherung, Helm). Ohne diese Formalitäten darf ein E-Bike legal nur 25 km/h erreichen.
Worin besteht der Unterschied zwischen einem E-Bike mit 25 km/h und einem Pedelec mit 45 km/h?
Neben der unterstützten Geschwindigkeit (25 vs. 45 km/h) unterscheiden sich auch die rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Speed-Pedelec (45 km/h) gilt als Moped und erfordert einen Führerschein, ein Kennzeichen, eine Versicherung und einen Helm. Das 25-km/h-E-Bike hingegen wird als leichtes motorisiertes Fahrrad eingestuft und unterliegt diesen Bestimmungen für erwachsene Fahrer nicht.
Ab wann benötigt man einen Führerschein für ein Elektrofahrrad?
In der Schweiz benötigen Fahrer von E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 25 km/h (z. B. Speed-Pedelecs) mindestens den Führerschein Klasse AM. Für E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h ist für Fahrer ab 16 Jahren kein Führerschein erforderlich (jüngere Fahrer benötigen mindestens den Führerschein Klasse AM).
Kann die Unterstützungsgeschwindigkeit begrenzt werden?
Das Modifizieren eines E-Bikes zur Geschwindigkeitsüberschreitung von 25 km/h ist auf öffentlichen Straßen verboten. Nach Schweizer Recht ist das Überschreiten dieser Geschwindigkeitsbegrenzung ohne Einhaltung der Mopedvorschriften untersagt. Technisch gesehen ist die Modifizierung des Geschwindigkeitsbegrenzers nur auf Privatgelände erlaubt, bleibt aber gefährlich (Unfallrisiko) und kann selbst im Stadtgebiet zu hohen Strafen führen.
Welche E-Bikes erreichen Geschwindigkeiten von über 25 km/h?
Nur Speed-Pedelecs (die als „schnell“ eingestuft werden) überschreiten diese Geschwindigkeitsgrenze mit Unterstützung bis zu 45 km/h. Dabei handelt es sich um leistungsstarke Modelle, die oft wie hochwertige E-Mountainbikes oder Hybridräder konstruiert sind. In der Schweiz gelten diese schnellen Fahrräder rechtlich als Mopeds. Kein „klassisches“ E-Bike mit einer Unterstützungsstufe von 25 km/h darf diese Geschwindigkeit legal überschreiten.
Quellen:
